Wissenswertes über Bluttests

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Tiere können uns leider nicht sagen, was ihnen fehlt. Ob vor einer Operation oder bei Krankheitssymptomen, die nicht eindeutig diagnostiziert werden können, geben die Blutwerte wertvolle Informationen über den Gesundheitszustand.

Das Blut setzt sich aus roten Blutzellen, weißen Blutzellen, Blutplättchen und einer blassgelblichen Flüssigkeit, dem Plasma, zusammen.

Rote Blutköperchen (Erythrozyten) besorgen den Sauerstofftransport zu allen Geweben.

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) sind in erster Linie für die Bekämpfung von Infektionen verantwortlich. Manche bekämpfen eingedrungene Bakterien und Viren, andere erzeugen Proteine als Abwehrstoffe.

Thrombozyten (Blutplättchen) sind für die Blutgerinnung wichtig. Sie verhindern Blutungen oder stillen, indem sie Löcher in Blutgefäßen verstopfen und die Blutgerinnung fördern.

Plasma dient als flüssiger Träger der Blutzellen. Welche Informationen können aus einem chemischen Bluttest gewonnen werden?

  • Albumin (ALB) Das Protein wird von der Leber produziert. Ein verringertes Vorkommen kann auf eine chronische Leber- oder Nierenerkrankung hinweisen oder auf eine Infektion durch Parasiten.
  • Alaninaminotransferase (ALT) Ein Enzym, das bei Lebererkrankungen einen erhöhten Wert hat.
  • Alkalische Phosphatase (AP) Ein Enzym, welches vom Gallensystem (Leber) produziert wird. Erhöhte Werte können auf Lebererkrankungen hinweisen.
  • Amylase ( AMLY) Die Bauchspeicheldrüse produziert Amylase, um die Verdauung zu fördern. Erhöhte Werte können auf eine Erkrankung der Bauspeicheldrüse oder der Nieren hindeuten.
  • Blutharnstickstoff Blutharnstickstoff wird von der Leber produziert und über die Nieren ausgeschieden. Leber- und Nierenkrankheiten können durch einen Test festgestellt werden.
  • Kalzium (Ca²) Erhöhte Werte dieses Minerals können auf Tumorarten, auf Erkrankungen der Nebenschilddrüse oder der Nieren hinweisen.
  • Cholesterin (Chol) Erhöhte Werte können auf eine Schilddrüsenunterfunktion, Entwicklungsstörungen oder auf Leber- und Nierenerkrankungen hinweisen.
  • Kreatinin (CREA) Kreatinin ist ein Nebenprodukt des Muskelstoffwechsels und wird über die Nieren ausgeschieden. Bei Nierenerkrankungen oder einer Harnstauung können erhöhte Werte vorliegen. Blutzucker (GLU) Besonders bei Katzen deuten erhöhte Werte auf Diabetes oder Streß hin. Niedrige Werte können auf Lebererkrankungen hinweisen.
  • Phosphor (PHOS) Erhöhte Werte können auf Nierenerkrankungen hinweisen.
  • Gesamtbilirubin (TBIL) Bilirubin ist Bestandteil des Gallensekrets und wird von der Leber in den Darmtrakt ausgeschieden. Bei der Diagnose, ob Probleme im Gallengang vorliegen, können die Werte nützlich sein.
  • Gesamteiweiß (TP) Der Gesamteiweißwert kann auf eine Vielzahl von Störungen hinweisen und auf Erkrankungen der Leber,der Nieren und des Magendarmtrakts.
  • Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid) Das Gleichgewicht dieser chemischen Substanzen ist für die Gesundheit des Tieres ausschlaggebend. Abnorme Werte können lebensbedrohlich sein. Mit einer Reihe von Tests lassen sich auch einzelne Blutzellen analysieren (Hämatologische Tests)
  • Hämatokritwert (HK) Liefert Informationen über die Anzahl roter Blutkörperchen im Blut.

Vollständiges Blutbild (CBC)

Eine detaillierte Testreihe, die Informationen über weiße und rote Blutkörperchen sowie über die Blutplättchen liefert.

Morphologische Untersuchung

Dabei werden die Zellen durch ein Mikroskop betrachtet.

© 2004 Roswitha Burkhardt